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Im Rahmen unserer ersten Ausstellung der Reihe Typo & Sound, hier ein kleines Interview mit dem Macher von Digging in the Crates, Roland Loesslein, geführt von Bärbel Bold.

Die Installation ist vom1.Oktober bis 10.November 2011 in unserem Showroom zu erleben.

 

BB: Lieber Roland, beschreibe dich mal bitte kurz. Was ist dein Hintergrund, wo treibst du dich weswegen rum und woran hängt dein Herz?

•  RL: In der Regel kann ich mich für alles begeistern, was Kreativität und ein technisches Moment vereint. Mein Studium an der Hochschule Augsburg hat diese Begeisterung nur weiter angeschürt und letztlich zu dieser Diplomarbeit geführt. Im Moment befasse ich mich viel mit Webtechnologien und bin auf die Entwicklung mobiler Applikation sehr gespannt.

BB: Wenn du “Digging the Crates” deiner Oma beschreiben müsstest, wie sähe das aus?

•  RL: Oma, das kann man nicht erklären, das musst du ausprobieren. – Das ist aber in der Regel immer meine Antwort auf die Bitte, die Installation zu erklären. Ich tu mich bis heute sehr schwer damit die richtigen Worte dafür zu finden.

BB: Was hast du mit HipHop am Hut? Wieso hast du dich dem Thema Sampling für deine Diplomarbeit verschrieben?

•  RL: Hip Hop war in den 90ern mein Leben und das prägt bis heute die Art, wie ich Musik höre und verstehe. Obwohl mein Musikgeschmack deutlich offener geworden ist, blieb die Liebe und Begeisterung für Samples und deren Originale erhalten. Meine Diplomarbeit ist als eine Art Hommage zu sehen, an eine Musik, die mich stark geprägt und die mir den Weg zu wunderbaren Interpreten aus vergangenen Zeiten gezeigt hat.

 

BB: Welche Platte aus deiner Kiste weißt du besonders zu schätzen? Weswegen?

•  RL: Im Zusammehang mit Sampling sind das wohl diese beiden Beziehungen: “Crosswinds” von “Billy Cobham”. Die Platte habe ich auf einem Flohmarkt gefunden. Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich die zweite Seite der Platte hörte und ich das Sample für “Souls of Mischiefs” “93 til infinity” wiedererkannte. Der Titel des Originals lautet “Heather”. Beides wundervolle Lieder. Dicht gefolgt von “RJD2”s Sample für “Silver Fox” von “The Manhattans – Follow your heart”. RJD2 lässt nur noch wenig Platz um akustisch die Beziehung zum Original zu finden. Hat man jedoch den Bezug hergestellt ist es faszinierend wie er mit dem Material arbeitet. Das Original ist ohne Frage der Wahnsinn!

BB: Was war am trickreichsten beim Bau der Installation? Wo gab es Probleme?

•  RL: Tricky war die Berechnung der Höhe des Beamers und die damit verbundenen optischen Berechnungen – denn die Projektion musste ja von einem Beamer, umgeleitet über einen Spiegel, wieder genau den Plattenspieler treffen – und das ohne jegliche Verzerrung.

BB: Welche Rolle spielt Typographie in deinem leben? / Bzw. bei Digging in the Crates?!

•  RL: Ich mag gute Typografie wobei ich definitiv nicht zu denen gehöre, die sich damit besonders gut auskennen oder ein besonderes Händchen dafür haben. Das kann aber auch Vorteile haben, denn Typografie finde ich auch dann gut, wenn sie nur mir gefällt und nicht auch dem Rest der Welt.

BB: Was reizt dich an Informationsvisualisierung?

•  RL: Die Masse an Daten und deren Beziehungen zueinander nicht nur leserlich sondern auch attraktiv zu machen.

BB: Was macht ein perfektes Interface aus?

•  RL: simple, clean und reaktionsschnell.

BB: Wo geht es beim Thema Interfaces zukünftig für dich und für die Welt hin?

•  RL: Ich mag greifbare und begreifbare Interfaces. Deshalb hoffe ich der Trend geht zu klaren, reaktionsschnellen, wenig verspielten Interfaces zurück.

 

BB: Was würdest du gerne mal mit einem RFID Reader auslesen?

•  RL: Ich hab aber mal von einem Club in Holland gehört. Dort bekommen Stammgäste wohl statt einer Stempelkarte einen RFID Chip implantiert um so ihre Rechnung an der Theke aufzunehmen. Mit einem RFID Reader eine Nacht lang vor diesem Club die Besucher tracken und danach die gewonnen Daten auswerten klingt vielversprechend.

BB: An wen würdest du Digging in the Crates am liebsten verkaufen?

•  RL: Wenn die Installation je einen geeigneten ständigen thematischen Rahmen finden würde, wäre ich glücklich.

BB: Danke, dass du bei uns bist am 1. Oktober, lieber Roland, und deine Installation bei uns zeigst.

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Mehr Informationen dazu gibt es hier: ditc.weaintplastic.com